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Ein Gespräch mit Peter Spillmann
1 über Stadtentwicklung, Marketing, Produktion und Konsumption von Öffentlichkeit und den Kampf von Erzählungen.
Kunst im öffentlichen Raum: Visionen und Ernüchterung
Tim Zulauf: Peter Spillmann – um ganz generell einzusteigen: Was
kann sich eine Stadt wie Zürich von «Kunst im öffentlichen
Raum»-Projekten heute erhoffen?
Peter Spillmann: Viel:
Städte und Kommunen wissen mittlerweile, dass innerhalb von einem
Standortwettbewerb – sagen wir im zentraleuropäischen Rahmen – Kultur
so ziemlich an erster Stelle kommt. Dies allerdings nur dann, wenn sie
sich auf der Stadtoberfläche abzeichnet, und wenn sie einem
Massenpublikum kommuniziert werden kann. Wer heute seine Lektion
Marketing gelernt hat, muss Kultur und damit auch Kunst zur Chefsache
erklären.
TZ Mit Gegenwartskunst bespielt inzwischen auch
Horgen seine öffentlichen Räume. Die Künstlerin Pia Lanzinger hat
allerdings erzählt, dass die Kommune dort nicht wusste, was sie mit dem
Projekt namens «Seegang» genau wollte. Verwässern die Profile?
PS Die Probleme setzen ein, nachdem Kultur für wichtig befunden
wird. Dann folgt die Frage, an wen man sich richtet und welche Szenen
involviert werden sollen. Die Ernüchterung resultiert daraus, dass
gerade im Fall vom öffentlichen Raum so viele Faktoren ins Spiel
kommen. Politik, Ämter und AnwohnerInnen machen unterschiedliche
Interessen geltend. Da fehlt in der Regel eine visionäre Kraft, die
integrativ wirkt und Hürden überspringt. Erst die könnte dazu führen,
dass ein Projekt sich abhebt von anderen oder einzigartig wird. Von
daher ist die Erwartung in bestimmten Gremien eher zu hoch, wenn es in
einer Stadt um Imagepolitik geht, z.B. um Standortmarketing.
Kleinstadt- versus Grossstadtpolitik
TZ Muss eine Stadt für eine stringente Imagepolitik demzufolge über eine Einzelfigur verfügen, die Ideen und Kräfte bündelt?
PS
Das Problem liegt noch woanders. Wenn man sich Europas Städtewettbewerb
auf der Kulturebene ansieht, dann ist es eine Politik von Kleinstädten.
Die Vorstellung, dass ein prägnantes Image kreiert werden könne, ist in
der Kleinstadt besonders stark. Da profiliert man sich als Standort für
Gegenwartsmusik, experimentelle Kunst, neue Medien oder Architektur –
wie zum Beispiel Donaueschingen, Linz, Karlsruhe oder Graz. In
Kleinstädten wird die Vision aufrechterhalten, dass eine
Stadtverwaltung über die Einflussmöglichkeit verfügt, die ganze Stadt
oder wenigstens Stadtteile zu prägen.
Bevor man das Profil einer Stadt als Marketing-Tool zu verstehen
begann, haben Städte ihr Image aus brisanten, sozialen Konstellationen
bezogen, aus sozialem und kulturellem Geschehen. Das gilt wiederum vor
allem für Grossstädte: Paris um die Jahrhundertwende, Berlin in den
20er-Jahren, New York in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Diese Städte
hatten Images, die man über planerische Massnahmen und gestalterische
Strategien nie hätte erzeugen könnte.
Was Bürgermeister Rudolph W. Giuliani im New York der 90er-Jahre
angerichtet hat, spricht hingegen offensichtlich gegen diese
Kleinstadt-These. In New York ging es allerdings weniger um Kultur, als
vielmehr um Law and Order. Und die Imagekampagne ist in diesem Fall
eine unendlich viel simplere, als wenn man sich um kulturelle
Ausdifferenzierung bemüht. Law and Order ist mit genug Propaganda
schliesslich jeder und jedem zu kommunizieren. Wenn ich denke, dass
auch Zürich seit dem Jahr 2000 die Aktion «Sicherheit und Sauberkeit in
Zürich» mit Kampagnen wie «Erlaubt ist, was nicht stört» lanciert hat,
dann wäre nochmals zu überlegen, ob in diesem Klima «Kunst im
Öffentlichen Raum» nicht per se auch etwas sein muss, das nicht stört.
Dichte Konstellationen, enge Verwertungszyklen
TZ Ist die Stadt Zürich so klein oder so einfach
strukturiert, dass man ihr ein Profil überziehen könnte? Oder ist sie
schon zu komplex und müsste auf prägende gesellschaftliche Dynamiken
warten, die sich nicht verordnen lassen?
PS Zürich verfügt ganz offensichtlich über Dimensionen – also
soziale und kulturelle Verdichtungen –, die grossstädtisch sind. Aus
den dichten Konstellationen von Leuten entstehen Überraschungen.
Gleichzeitig ist die Stadt so klein, dass nichts lange überleben
könnte. Der Verwertungszyklus ist extrem eng, Interessantes wird sehr
schnell erschlossen. Das folgt aber nicht nur aus der Grösse der Stadt,
sondern auch aus ihrer wirtschaftlichen Potenz. In den 90er-Jahren hat
sich gezeigt, dass der Transfer zum Teil sehr schnell gelaufen ist. Im
Schöllerareal vor 1996 wurden praktisch in den gleichen Gebäuden Sachen
ausprobiert, in denen sich dann auch die Galerien oder die
Vermittlungsstrukturen etablierten, die Zugriff auf den Weltmarkt haben
und international an Messen präsent sind. Da gehört dann auch eine
Kunsthalle dazu, die wichtig ist für die Distinktion, für die Sicherung
vom Level, während die Galerien für die Distribution von Kunst
einstehen. Man müsste genauer untersuchen, inwieweit das im Löwenbräu
nach 1996 noch immer oder schon nicht mehr funktioniert. Aber vom
Dispositiv her ist es ideal, wenn Museen, Galerien und Ateliers in
einem dichten Komplex versammelt sind. Wobei klar ist, dass die
jeweiligen Akteure da drinnen jeweils ganz andere Perspektiven haben.
Selbstorganisation, Historisierung als Abstraktion des Kontexts
TZ Kannst Du ein Beispiel für einen «engen Verwertungszyklus» geben?
PS In den 90er-Jahren entwickelte sich innerhalb von drei bis
vier Jahren eine Bewegung von selbstorganisierten Räumen, in denen
Künstlerinnen und Künstler sich zusammenschlossen. Es ging darum, neben
Ausstellungen unterschiedliche Arten von sozialem Leben – zwischen
Party, Workshop und Atelier – auszuprobieren, im unbewussten Wissen
darum, dass erst verdichtete soziale Milieus Kopplungen ermöglichen,
aus denen neue Wertigkeiten und neue Arten von Aufmerksamkeiten
hervorgehen – seien das Musikstile oder Ideen, wie mit Design umzugehen
wäre. Diese Milieus sind sehr schnell von der Galerienszene, vom
migrosmuseum und so weiter erschlossen worden, bis hin zur
Kunsthaus-Ausstellung «Freie Sicht aufs Mittelmeer» 1998. Diese
Ausstellung ist für mich markant, weil sie Orte wie Messagesalon,
Kombirama oder Klinik gleichermassen anging.
TZ Die selbstorganisierten Räume in Zürich hätten sich also sehr schnell musealisieren und in der Folge verwerten lassen?
PS
Ja, denn es ist vor allem die Historisierung, die eine Verwertung
begleitet. Im Prinzip ist eine soziale Dynamik immer nur kollektiv
denkbar, als sozialer Brennpunkt oder als intellektuelles Zentrum
innerhalb eines Prozesses – wobei selbstverständlich immer auch
einzelne Leute wichtig sind. Aber in dem Moment, in dem die soziale
Dynamik festgeschrieben und historisiert wird, bedeutet das eine
Abstraktion des Kontexts, in dem die einzelnen Subjekte erst ihre
Bedeutung bekamen. Und bei einem Ausstellungskonzept wie «Freie Sicht
aufs Mittelmeer» ging es nicht darum, ein komplexes soziales Geflecht
abzubilden. Es blieb beim Zugriff auf einzelne Namen.
Produktion und Konsumption von Öffentlichkeit
TZ Wenn Ausstellungen Fragen der Öffentlichkeit behandeln,
müssen gesellschaftliche Zusammenhänge also mit ausgestellt werden? Wie
lassen sich Öffentlichkeitsbegriffe aus der Sicht von Kunst und Kultur
formulieren?
PS Öffentlichkeit existiert ja nicht per se,
sondern muss an jeder Stelle neu produziert werden: Ein spezifisches,
dezidiertes Veranstaltungsprogramm produziert eine ganz spezifische,
dezidierte Öffentlichkeit. Was an Öffentlichkeit im
Ausstellungsprogramm etwa der Shedhalle Zürich angedacht war – Anfang
der 90er-Jahre, als ich Mitglied im Vorstand war –, war im weitesten
Sinn der Raum eines Diskurses: der Versuch, über künstlerische Methoden
und Interventionen politische Themen zu etablieren. Da stand nicht
immer schon eine Zielgruppe bereit. Eine Öffentlichkeit hat sich um
diese Kunstpraxis herum überhaupt erst gebildet. Und diese
Öffentlichkeit ist eine an bestimmten Fragen interessierte
internationale Szene, kein lokaler Interessenverband, auch nicht
aussschliesslich das Kunstmilieu, sondern ein gemischtes,
grenzüberschreitendes Milieu zwischen Politaktivismus,
Kulturwissenschaft und Kunst.
TZ Impliziert das «Produzieren von Öffentlichkeit» ein «Konsumieren von Öffentlichkeit»?
PS Öffentlichkeit wird wohl immer dort «konsumiert», wo vom
Business her, wie im Tourismus, auf Zielgruppen zugegriffen werden
soll. Je grösser die Zielgruppe, desto allgemeiner und unspezifischer
das Angebot. Solche Prozesse verwerten in der Regel Öffentlichkeiten,
die irgendwo bereits hergestellt worden sind. Da geht man schlicht
davon aus, dass eine Energie angezapft werden könne, die
Öffentlichkeiten produziert: eine Pop-Ikone etwa oder ein historisch
etabliertes Event. Die werden aufgemöbelt und dann endlos verbreitet.
Ortsspezifik versus Ortbildung
TZ Traditionell wird seit den späten 60er-Jahren der Begriff der
«Ortsspezifik» beigezogen, sobald öffentliche Kunst kritisch sein soll.
Was bedeutet der betonte Ortsbezug?
PS Darauf kann ich
vielleicht indirekt antworten: Seit der zweiten Hälfte der 90er-Jahre
ist es bis heute zu einem enormen Schub von Initiativen und Gründungen
von Institutionen im Stil der Shedhalle gekommen. Zum einen gibt es das
Begehren nach einer komplexeren, thematisch engagierten Ebene im
Kulturbetrieb, das dazu geführt hat. Zum anderen wurde in den letzten
Jahren auch ein bestimmter Theorie-Level breiter vermittelt, so dass
heute mehr Leute Interesse daran haben, gesellschaftspolitische Fragen
zu reflektieren. So gesehen gibt es eine Tendenz zu «ortlos» agierenden
Institutionen, im Gegensatz zur Site-Specificity, wo man denkt, man
müsse an örtliche, räumliche und soziale Eigenheiten anschliessen. Die
kritische, intellektuelle Ebene vom Kulturbetrieb besteht aus weltweit
vernetzten Szenen und Diskurssträngen, und in der Folge sind es eher
Themen, die zu Ortbildungen führen als umgekehrt. In dieser
Auseinandersetzung sind oder waren es aus meiner Sicht einzelne
Institutionen, die es geschafft haben, sich besonders zu profilieren.
Ich denke da an den Kunstraum Lüneburg, das Depot in Wien oder die
Cultural-Studies Hildesheim.
Austauschprogramme statt Kunstprodukte
TZ Du hast vorher darüber nachgedacht, wie es für eine
Stadt mittlerer Grösse möglich sein könnte, ein prägnantes Profil zu
entwickeln. Gibt es Strategien, mit denen sich die Auseinandersetzung
um Kunst im öffentlichen Raum verdichten liesse?
PS Ich
glaube nicht, dass Dichte sich planerisch herstellen lässt. Es gab
Momente in denen Zürich z.B. als Reisedestination extrem attraktiv
wurde. Was da als Attraktor gewirkt hat? Man hat das Klima
kommuniziert, das in den 90er-Jahren in Fragmenten real existiert hat:
In Zürich seien alle kreativ tätig, würden ausprobieren,
veröffentlichen, Bars eröffnen und so weiter. Zudem haben sowohl Kunst
wie Photographie, Design und Grafik geboomt. Die Leute waren da, das
hatte Substanz. Für ein junges Reise-Publikum war Zürich damit
verbunden, dass man hier etwas anreissen und erreichen kann – das gilt
umgekehrt auch für das Beispiel Berlin seit zehn Jahren. Das sind nun
natürlich Qualitäten oder Images, die man schlecht durch eine Häufung
von Architektur- oder Kunstprodukten herstellen kann. In erster Linie
wäre über Atelierprogramme und über zugängliche Infrastrukturen
nachzudenken. Es müssten auch viel mehr Leute hier temporär unterkommen
können. Solche Atelierprogramme sind in Zürich im Vergleich zu Basel
unterentwickelt. In Basel gibt es die Merian-Stiftung und mehrere
weitere Programme, die Kulturschaffenden aus dem Ausland
Arbeitsgelegenheit bieten. Das wäre eine Richtung, die realer etwas mit
der Stadt und ihrer Position in der Welt zu tun hätte. Denn
Öffentlichkeit läuft über Netzwerke und über deren Dynamiken. So hat
die Dynamik von Off-Räumen in Zürich, verglichen mit anderen Städten in
Deutschland, sehr früh und intensiv eingesetzt. Das war das
Faszinierende an den 90er-Jahren. Damals habe ich das allerdings
unkritischer gesehen. Rückblickend scheint mit die damalige Dynamik ein
Einüben von Business-Strukturen gewesen zu sein. Und da gibt es im
Städtewettbewerb nun überall ein Aufholen, weil Off-Raum-Konzepte
inzwischen als offizielles Programm in Bildungsabsichten eingeflossen
sind.
Bildung als Innovation. Selbstorganisation und Unabhängigkeit
TZ Bei Bildungsabsichten im Zusammenhang mit Off-Räumen würde deine Kritik einsetzen? Kannst Du das ausformulieren?
PS
Die Bildungsabsichten werden heute zu oft unter den Stichworten
«Innovation» und «unternehmerisches Denken» ins Feld geführt. In den
90er-Jahren hingegen hatte man gemerkt, dass man im Bereich Kunst nicht
auf offiziöse Institutionen und den Markt angewiesen ist, sondern auch
unabhängig etwas ganz Neues, Eigenes erfinden kann. Und das war das
Gemeinsame von Einrichtungen wie dem Messagesalon, der Shedhalle, der
Klinik und dem Kombirama. Kunstbegriffe und Kulturbegriffe haben zwar
extrem divergiert und die Geschmäcker waren radikal verschieden, aber
es gab das gemeinsame Bewusstsein, dass man sich sowohl über staatliche
Einrichtungen wie auch über Marktdynamiken hinwegsetzen kann. Dass es
in der Kultur viel stärker drauf an kommt, eine Vision zu entwickeln
und den Austausch von Ideen zu produzieren. Das ist der Ursprung oder
der Nukleus für eine Entwicklung, die später in den Medien rubriziert
wurde unter Slogans wie «Zürich wird zur Grossstadt», «Der
Zwinglianismus ist überwunden» usw.
Oberflächendesign und Anonymisierungsdynamik
TZ Wenn ich an Bankgeheimnisse, an den Umgang mit sozialen
Brennpunkten und an Dein Beispiel der «Historisierung als Abstraktion»
denke, scheint mir das Verdecken von Prozessen durchgängig relevant für
die Stadt Zürich. Sähest Du eine Chance für künstlerische Arbeit, die
das geschlossene Design der Stadtoberflächen aufraut?
PS Ich gebe Deiner generellen Beschreibung Recht, insofern sie
sich eben auch mikropolitisch bestätigt. In Zürich gibt es so etwas wie
eine Anonymisierungsdynamik, einen Wahn schon fast, dass man nicht in
Erscheinung tritt, aber im Geheimen wahnsinnig produktiv ist. Sozial
gesehen ist das katastrophal. Zürich soll schliesslich auch in der
Selbstdarstellung nicht der Ort sein, an dem man historisch verwurzelt
ist, sondern der Ort, an dem man etwas anreisst. Für die Schweiz ist
Zürich der Zuwanderungsort schlechthin, der Brennpunkt für die
Bevölkerung aus den Alpen und aus den Peripherien.
In Competitiveness-Reports von Rating-Agenturen liegt die Stadt Zürich
immer zwischen dem ersten bis vierten Platz. Du kannst da offenbar
ungestört irgendetwas tun – durch die reibungslose Geschäftigkeit und
dadurch, dass alle einander in Ruhen lassen. An anderen Orten, in Graz
zum Beispiel, ist das völlig undenkbar. Eine einzige Klatsch- und
Tratschmaschinerie geht los, wenn irgendwo irgendwer irgendetwas Neues
in die Welt setzt. In Zürich werden selbst die verrücktesten Projekte
mit Schulterzucken quittiert. Das ist eine relativ komplizierte
Mischung von protestantischem Ethos und Handwerker- respektive
Händler-Vergangenheit.
Urbanität, Antiurbanität – und wie sie in Erscheinung treten
TZ Könntest Du Punkte beschreiben, an denen diese «Anonymisierungsdynamik» im Stadtraum in Erscheinung tritt?
PS Grundsätzlich stimmt, dass kaum je etwas in Zürich richtig in
Erscheinung tritt, weder Wohlstand noch Glamour noch subkulturelle
Dynamik. Alles, was der Reihe nach von Zürich behauptet wurde, scheint
eigenartigerweise öffentlich kaum auf. Und mit wenigen Schritten
gelangst du immer wieder an einen Platz, von dem du unwillkürlich
denkst: Das ist jetzt aber eine Kleinstadt oder ein Grossdorf, es ist
schon wieder sehr ländlich, mit Wald drum herum und so weiter. Erst wer
abstrahierend durch Zürich geht, kann, im Zusammenhang z.B. mit dem
genossenschaftlichen Bauen, die städtebaulichen Visionen erkennen. Das
betrifft gerade das Hardau-Umfeld in extremer Weise. Denn was sich in
Aussersihl baulich manifestiert, sind keine Ausdrucksformen von heavy
Proletariat sondern Sonnenheime, Balkone und Grünanlagen. Es hat in
Zürich immer massive Kräfte und Reform-Bewegungen gegeben – in den
10er- und 20er-Jahren, dann wieder mit der «Gartenstadt» in den 50er-
und 60er-Jahren –, die anti-urbane Ideen vertreten haben: viel Licht
und Grün, ja keine bauliche Verdichtung, das verdürbe die Leute nur.
Diesen Diskurs gibt es noch heute. Hinter der Suche nach einer gesunden
Natürlichkeit stecken viele faschistoide Kulturbilder, die weiterhin
präsent sind, indem sie das Stadtbild prägen. Das gipfelte in den
Phantasmen der 20er- oder 30er-Jahre, Zürichs grosse Chance liege
darin, dass ständig Leute aus den Alpen zuwandern würden, die von Natur
aus noch Kraft hätten.
Lebensqualität als Benefit
TZ Wegen ihrer «gesunden Natürlichkeit» hat Zürich wohl von
der Agentur Mercer gerade wieder den ersten Preis erhalten in Sachen
Lebensqualität.
PS Genau. «Ledergerber freut’s unheimlich».
Hier ist es natürlich immer interessant, welche Interessengruppen oder
Firmen dahinter stecken. Das gesunde Grün Zürichs ist heute Anreiz für
die gut verdienende Upperclass-Minderheit. Du leistest dir da die tolle
Wohnung im noch nicht ganz superstädtisch verdichteten Bereich irgendwo
am Zürichberg und hast die ganzen Freizeit- und Ferienlandschaften
ringsum. Das ist eine interessante Mutation: Was vorher als Heilmittel
gegen eine sich organisierende, revolutionär werdende Arbeiterschaft
ins Feld geführt wurde, taucht als Benefit für gut Verdienende wieder
auf.
Global City und die Handlanger hinter dem Glamour. Analysen und Erzählungen
TZ Unter dem Vorzeichen «Lebensqualität» richteten sich
Städte vornehmlich nach den Management-, Strategie- und Design-Etagen
von Unternehmen oder nach Dienstleistungsbetrieben aus. Was bedeutet
diese Standortpolitik?
PS Als «Dienstleistung» mögen die
repräsentativen oder gar glamourösen Bereiche, wie Headquaters zum
Beispiel, bezeichnet werden oder auch Forschung und Wissensproduktion.
Aber die meisten Jobs im Dienstleistungsbereich sind schlecht bis sehr
schlecht bezahlte «Dienstbotenfunktionen»: Daten verwalten,
Massenprodukte verkaufen, putzen, bewachen, freundlich sein,
telefonisch Auskunft geben usw. Das ändert aber nichts an der Tatsache,
dass Dienstleistung im Gegensatz zu Industrie immer noch als etwas
Besseres empfunden wird.
Saskia Sassen zeigt mit ihren Globalisierungsanalysen im Kontext von
sogenannten Global Cities, dass die Strategie der einseitigen
Ausrichtung auf eine hoch qualifizierte Bevölkerung nicht funktioniert.
Selbst wenn ein Standort ausschliesslich auf Headquaters ausgerichtet
werden soll, werden sich um diese herum verdichtende Ringe bilden von
immer schlechter gestellten Dienstleistungsbereichen. Und die basieren
immer auf einem hohen Anteil von migrantischen Arbeitskräften – seien
das nun die ganzen Putz- und Sicherheitsjobs und alles, was sozusagen
die Repräsentation stützen muss. Meine Argumentation zielt also dahin,
klar zu machen, dass das Versprechen, nur noch Withecollars,
Brainworkers und glamouröse Kreative in eine Stadt zu holen,
Augenwischerei ist. Es verschweigt, dass dahinter ein Heer von
Handlangern und neuen Industriearbeitern, z.B. am Desktop, benötigt
wird. Je mehr Headquaters, desto intensiver wird der
Verdichtungs-Prozess. Von daher wäre es eine Illusion zu meinen, Zürich
könne das Paradies im Grünen sein und trotzdem weltweit mitmischen …
TZ Eine Standortpolitik, die sich mittels hoher Lebensqualität
und kulturellen Angeboten als Upperclass-Dienstleistungsstandort
präsentiert, wäre undenkbar? Tatsächlich hat das Versprechen der
Standortoptimierung etwas Zynisches: Es suggeriert eine städtische
Bevölkerung von gleichartigen Besserverdienenden.
PS Dabei
ist gerade die rund um Global Cities notwendige Verdichtung genau das,
was Urbanität ausmacht. Dazu gehören eben in hohem Masse auch
migrantische Communities. Und die bringen zum Glück auch ihre Kultur
langsam ins Spiel. Nichtadäquat ist dagegen die Art und Weise, in der
von Seiten der Macht – wie FDP-Kreisen, Banken, Gutverdienenden –
Zürich gerne gesehen und dargestellt wird als idyllische Stadt im
Grünen, die auf die üblichen Probleme urbaner Verdichtung verzichten
kann. Da werden Altstetten, Schlieren, Zürich-Nord, Regensdorf usw.
schön ausgeblendet.
Was es geben könnte, das wäre die Stadt als eine Art Offshore-Zone. Nur
wären auch dort Dienstleistende vonnöten – Haushaltshilfen und
Gartenpfleger, ein riesiger Stab von Dienstboten –, die von irgendwoher
importieren werden müssten. Diese Vorstellung geht eigentlich nur auf,
wenn der Wohnsitz eine reine Freizeitangelegenheit ist. Aber solange
wirklich globale Firmen an einem Standort angesiedelt werden sollen,
von dem aus deren Corporate Governance, die Konzernstrategie und
allenfalls auch die Innovation gesteuert werden, funktioniert das
anders. Das bedingt wirklich eine Ansiedlung von ganz
unterschiedlichen, nachgelagerten Dienstleistungen, bis hin zum ganzen
Druckgrafik Know-How. Es geht den Firmen also offensichtlich nicht nur
um Soft-Facts, damit das Leben angenehmer ist. Manager bleiben auch
nicht auf Dauer in paradiesischen Enklaven sitzen. Sie würden den Bezug
verlieren zu der Dynamik, die notwendig ist, um globale Prozesse
aufrecht zu erhalten. Von daher wäre die Tendenz die, dass es zu
Verklumpungen kommt. Und von daher gibt es auch nur wenige Global
Cities, die sich zudem noch spezialisieren. In diese Diskussion ist
Zürich eingeklinkt. Mit Richi Wolf und Christian Schmid sind prominente
INURA-Vetreter (International Network for Urban Research and Action.
www.inura.org→)
hier vor Ort, und der gesamte Global-City-Diskurs in Europa wird
wesentlich von INURA-Leuten geführt. Dabei gibt es Studien, in denen
Zürich als «Global City zweiten Grades» bestimmt wird. «Global Cities
ersten Grades» wären demgegenüber New York, London, Tokio, Frankfurt.
Das sind die eigentlichen Finanzzentren. Zürich erscheint auf einer
zweiten Ebene, und das im Unterschied zu einem grossen Teil von
Europäischen Hauptstädten und mittelgrossen Städten, die auf einer
dritten Ebene platziert sind. Also kommt Zürich im Diskurs solcher
Studien eine spezielle Bedeutung zu. Wobei die INURA-Analysen auch in
Frage stellen, ob Zürich diese Position aufrechterhalten kann:
ausserhalb der EU, mit einem zu kleinen Finanzmarkt, der über kürzer
oder länger geschluckt wird von Frankfurt oder von London.
Aber diese Analysen sind ganz bestimmte Erzählungen, so würde ich das
mal nennen. Keine Wahrheiten, sondern Erzählungen. Wenn man nun aus
einer künstlerischen Perspektive etwas setzen möchte, dann müsste man
sich mit seiner Arbeit die Erzählung ausdenken, die man gesetzt haben
möchte. Das wäre mein Schluss aus den Erfahrungen der 90er-Jahre.
Künstlerisch wiegt das viel schwerer als der Versuch, lediglich etwas
herzustellen oder vor Ort irgendetwas zu deuten.
Kollektive Arbeit gegen den restriktiven Business-Diskurs
TZ Können öffentliche Einrichtungen und Vermächtnisse wie
z.B. der Dadaismus mit dem Haus an der Spiegelgasse eine spezifisch
zürcherische, thematisch-historische Bezugsnahmen inspirieren? An
welche Erzählungen, wie Du das genannt hast, liesse sich anschliessen?
PS Was zentral zu den historischen «alternativen Erzählungen»
Zürichs gehört und was in einem gewissen Sinn um die Jahrtausendwende
weitererzählt worden ist, ist das ganze Milieu von
ProduzentInnen-Kollektiven, auf der Ebene von Beizen, Buchhandlungen,
Druckereien, Arztpraxen und medizinischen Laboratorien. Es ist
bedenkenswert, dass es in den 70er- und 80er-Jahren extrem viele
Initiativen und Versuche gegeben hat, die Produktionsbedingungen,
Betriebsformen usw. anders zu organisieren.
Die 80er-Bewegung selbst war nur möglich auf der Basis einer stark
politisierten Szene, die in den 70er-Jahren bereits existiert hat. Wenn
du Literatur von Ende der 70er-Jahre zu «kollektiver Arbeit» aus dem
Rotpunktverlag liest, dann merkst du, dass die Behauptung, die
80er-Jahre-Bewegung hätte den Geist dafür geöffnet, dass Zürich habe
urban werden können und nicht mehr zwinglianisch sei, überhaupt nicht
stimmt. Das war Ende 90er-Jahre die simplifizierte Medienversion einer
Erfolgsgeschichte, die nur eben viel komplexer ist. Die 80er-Bewegung
selbst war nur möglich auf der Basis einer stark politisierten Szene,
die seit den 70er-Jahren existiert hat – wie zum Beispiel mit dem
Filmkollektiv, aus dem verschiedene wichtige Filmemacher und
Dokumentarfilmer hervorgegangen sind und das als Kollektiv weiter tätig
ist. Daneben denke ich an die F+F-Klasse und die Filmklasse an der HGK
Zürich um 1968 … .
Zürich ist also ein Ort, an dem es immer einen Pragmatismus der Aktion
gegeben hat. Man hat versucht, aus Visionen reale Lebensentwürfe zu
machen, funktionierende Geschäfte – selbst wenn es alternative
Geschäfte waren. Das ist mehrfach verschüttet in der Wahrnehmung, weil
der derzeitige Business-Diskurs diesen Faden niemals aufnehmen wird.
Denn das, was heute mit Business gemeint wird, ist bloss eine fiese
Standardisierung von Geschäftsabläufen. Das ist eine zunehmend
restriktive Erzählung von einer Art zu Handeln, die auf Hierarchie,
Legitimation und Verengungen basiert. Was kreative, produktive Milieus
darin leisten könnten, wäre ein Gegenmodell zu Ratings,
Qualitymanagements und all diesen Geschichten. Wir laufen auf eine
gesellschaftliche Situation zu, die in ihren enormen, fast neurotischen
Einengungen auf bestimmte Bilder und Verhaltensweisen mit den
50er-Jahren verglichen werden kann.
Business-Erzählung als Meta-Diskurs
TZ Eine Situation, die Du aber nicht nur für Zürich feststellst?
PS Nein, die Business-Erzählung dominiert die ganze entwickelte,
post-fordistische Welt. Sie stellt den eigentlichen Meta-Trend. Dadurch
ist sie ein Faktor, der lokale Traditionen zusätzlich verschüttet. In
den 90er-Jahren hatten viele noch das Gefühl, dass es Einiges gäbe, was
dem noch ein Stück weit widerstehe. Aber das scheint nicht der Fall zu
sein. Auch die HGK Zürich hat solchen Standardisierungsprozessen nicht
widerstanden. Dadurch, dass die Business-Erzählung so überhand nimmt
und so präsent ist, kriegt man zunehmend Mühe, gegenüber Städten und
gegenüber der Öffentlichkeit für «Kunst und Öffentlichkeit» zu
argumentieren, wenn man sich auf diese Spracheregelung nicht einlassen
will; oder wenn man zumindest diese Sprache so benutzen möchte, dass
man noch einmal hinterfragt, was darin als gesetzt angenommen werden
kann.
TZ Problematisch scheint die «Erzählung vom Kollektiv», weil sie ein muffiges Pathos bekommen hat.
PS
Diese Wahrnehmungen bezeichnet genau die Wirksamkeit der
Business-Erzählung, denn sie ist schon von ihr geprägt. Erzählungen
sind immer so angelegt, dass sie andere Erzählungen ausser Kraft
setzen, indem sie kurzfristig attraktiver wirken. Innerhalb der
Kulturproduktion müsste es ja ein Wissen davon geben, wie Wichtigkeiten
und Bedeutungen mittels Erzählungen hergestellt werden. Ich bin
erstaunt, wie wenig Selbstvertrauen die Kulturszene in den letzten
Jahren gehabt hat, den Anforderungen dieser Sprachregelung die kalte
Schulter zu zeigen, Gegenmodelle vorzuschlagen zu Ratings und
Qualitymanagements und zu sagen, «das sind eure Rituale, unsere sind
vielleicht andere». Alle die Versuche, mit denen ich Anfang der
90er-Jahre durchaus auch sympathisiert habe, scheinen mir dagegen ein
Manierismus zu sein. Viele KünstlerInnen haben das Gefühl, sie kämen
weiter, wenn sie sich den Business-Ritualen mimikryartig anpassen. Die
ganze «Art as Service»-Schiene führt in diese Richtung.
Zürich als Wissensstandort
TZ Du hast das Beispiel bereits gegeben: Wenn Zürich
bekannt ist für eine lebendige Szene von KleinproduzentInnen, dann
müsste man eigentlich deren Geschichten ernster nehmen. Gäbe es auch
eine Erzählung von Zürich als Wissensstandort? Du hast unter dem
Vorzeichen von Bildung und Innovation vorhin die Off-Spaces in Frage
gestellt.
PS Die Felder Kleinproduktion und Bildung sind gekoppelt. Da
haben die HGK Zürich und die ETH immer eine wichtige Rolle gespielt.
Bei der HGK kann man sich fragen, ob sie ihre Rolle als
Kompetenzzentrum weiter aufrechterhalten kann, bei ihrer gegenwärtigen
Entwicklung. Aber die Zukunft der ETH ist gesichert. Die wird zur
Elite-Universität ausgebaut, ohne dass das benannt werden muss, weil
sie das in einem gewissen Sinn immer schon war, dadurch, dass das Land
so klein ist und sich einfach nur eine solche Universität leisten kann.
Das ist zum Beispiel etwas, worum Deutschland die Schweiz beneidet.
Öffentlichkeit als politische Kategorie. Leitbild und Kreativität
TZ Liesse sich mit einem städtischen Leitbild ein Rahmen
schaffen, in dem ein Diskurs um Kunst und Öffentlichkeit «alternative
Erzählungen» anregt und so auf Gesellschaft und Öffentlichkeit
zurückwirkt?
PS Ich habe im Zusammenhang von Kunst und Tourismus einen Text von Oliver Marchart zum Projekt DRESDENPostplatz (
www.dresden-postplatz.de→)
gelesen, der ganz dezidiert die These vertritt, dass Öffentlichkeit
ausschliesslich als politische Kategorie gedacht werden und in dem Sinn
auch hergestellt werden muss. Es geht weniger um die Frage, wo hinein
man sich einfühlt oder was man fortsetzt oder sichtbar macht, sondern
vielmehr um Neusetzungen. Das bedeutet, dass die Öffentlichkeit, die
man meint, immer erst neu produziert werden muss. Eine Arbeit, die
tatsächlich Wellen schlägt, hat neue Öffentlichkeiten kreiert. Wie sehr
sich so ein künstlerisches Arbeiten nun in ein Leitbild oder in eine
Zielvorstellung auf ein städtisches Image hin einbinden lässt? Ich wäre
froh, wenn das gar nicht so funktionieren würde. Ein Leitbild ist
schliesslich nur eine kleine Erzählung, die man braucht, um Investoren
und Sponsoren zu überzeugen. Das Leitbild ist lediglich der Moment, der
festhält: «Ja das gibt es jetzt alles – aber dieses ist noch zu schwach
ausgeprägt und jenes zu stark». Man macht mal eine Bestandesaufnahme
und wird sich überhaupt bewusst, was da ist. Aber das genügt natürlich
heute nicht mehr, weil Investoren angezogen werden müsse. Die wollen,
dass gesteuert wird.
TZ Die Gefahr wäre demnach, dass ein
Leitbild schon ein Instrument ist, das nur eine ganz bestimmte Art von
Kulturproduktion anzieht und das den Rest gar nicht aufscheinen lässt?
PS Kultur ist sehr zeitabhängig und Trends und Schwankungen
unterworfen. In der Regel wird das ins Zentrum gesetzt, was im Moment
Furore macht. Das heisst immer, dass die Bereiche, in denen Sachen
entwickelt werden könnten, aus dem Gesichtfeld verschwinden. Das
geschieht natürlich bereits unter dem Einfluss von Einschaltquoten. Die
Wirtschaft kennt das Problem auch. Kaum jemand ist mehr in der Lage,
Grundlagenforschung zu finanzieren. Aber ohne Grundlagenforschung ist
das Geschwätz über Innovation völlig widersinnig. Im Prinzip brauchten
wir ein kreatives, zielloses Suchen in alle Richtungen, um
längerfristig sicherzustellen, dass wir irgendwann noch auf etwas Neues
stossen. Solange alle nur das fördern, was schon als Trend erkannt ist,
zementiert man lediglich einen Weg.
1Peter Spillmann ist Künstler und Ausstellungsmacher.
Er konzipierte als Co-Kurator die Ausstellungen «never look back»,
Shedhalle Zürich, und «Be Creative! Der kreative Imperativ», Museum für
Gestaltung Zürich. Er war künstlerischer Leiter der Ausstellung «Route
Agricole / Expoagricole» im Rahmen der «Expo.02» und Mitglied des
Kuratoriums für die «6. Werkleitz Biennale», Halle a.S. Als
Mitbegründer initiierte er selbstorganisierte Projekten wie «Kunstbüro
AOS», «Kombirama», «Labor k3000» und «Backstage*Tourismus».
«Backstage*Tourismus» ist ein transdisziplinäres Forschungsprojekt, in
welchem Kunst als gleich berechtigte Form der Wissensproduktion und
-distribution verstanden wird und das 2002 im Forum Stadtpark Graz
seinen Ausgang nahm. «Backstage*Tourismus» untersucht den Tourismus als
Motor von Migrationsbewegungen und als Medium kulturellen Transfers.
Erforscht werden dabei nicht nur die Reisenden und die ihnen
zugewandten Bühnenelemente, sondern vor allem auch die hinteren
Schichtungen der touristischen Erlebnislandschaften – in denen
Sehnsüchte produziert und gleichzeitig erfüllt werden müssen. Im Rahmen
von «Backstage*Tourismus» wurden unter der Regie von Peter Spillmann
und Michael Zinganel ein interdisziplinäres Netzwerk rund um das Thema
Tourismus, Kunst und Kultur aufgebaut sowie Formate entwickelt, die der
Inszenierung von Forschungsstadien dienen können. Der eben erschienene
Katalog «Backstage*Tours» dokumentiert die ersten Projekt-Stufen dieses
längerfristig angelegten Projektes. Im Moment sind Forschungsprojekte
in Luzern (Kunst und Tourismus) und Zürich (Touristische Bilder der
Globalisierung) und eine grössere Ausstellung in Vorbereitung.
Weitere Informationen unter:
www.k3000.ch→
www.backstage-tourismus.org→
www.inura.org→
www.dresden-postplatz.de→
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